A Midgardian Legacy

Talking to you: (Lya)

Ich breche in unsicheres Lachen aus.

„Du bist ein Wolf. Wie kannst du denn mein Vater sein?“

Er sieht mich mit seinen grünen Augen an und legt den Kopf leicht schräg. Plötzlich werden seine Pfoten zu Händen und Füßen und sein Fell verschwindet. Er richtet sich auf und auf einmal steht statt eines Wolfs ein Mann in prachtvollen Gewändern vor mir. Seine Haare sind vom gleichen Schwarz wie sein Fell. Seine stechend grünen Augen blicken mich immer noch an.

„Ist es jetzt immer noch so unmöglich?“

Ich bin zu überrascht, um ihm direkt zu antworten.

Ich erinnere mich auf einmal wieder daran, wie mir meine Mutter sowohl Geschichten über meinen Vater als auch über den Gott Fenrir erzählte und bei beiden den gleichen nostalgischen Ausdruck im Gesicht hatte.

„Aber das würde ja heißen…“

„Ja“, sagt er, „du bist halb Mensch halb Gott. Und du bist deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.“ Er schaut mich traurig an bevor er fortfährt: „Es tut mir leid, dass ich die letzten Jahre nie für euch da war. Ich hätte dich gerne aufwachsen sehen, aber ich musste in Asgard etwas erledigen und dort vergeht die Zeit anders. Für mich sind nur 4 Jahre vergangen seit ich gehen musste. Hier hat sich viel verändert. Lebst du eigentlich alleine seit…?“

„Äh nein, also, ich wurde von einer Familie aufgenommen, die hier mit eingezogen ist. Sie haben das Haus etwas umgestaltet.“

Ich kann ihm dabei nicht in die Augen schauen, aus Angst er sieht meinen Hass für sie in meinen Augen.

„Sie scheinen dich nicht sehr gut behandelt zu haben.“, sagt er mit einem vielsagenden Blick.

Ich zögere kurz bevor ich antworte: „Wenigstens musste ich so nicht auf der Straße leben, sondern konnte in Mamas Haus bleiben.“

„Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht dich schlecht zu behandeln.“

„Man gewöhnt sich dran.“

„Man sollte sich an so etwas nicht gewöhnen müssen.“ Er reibt sich mit der Hand über den Nacken.

„Ich habe mir ein Zimmer in einem Hotel in der Nähe genommen. Willst du über Nacht mitkommen, sodass wir uns in Ruhe unterhalten können?“

„Ich kann hier nicht weg. Ich habe Aufgaben, die noch erledigt werden müssen.“

„Darum musst du dir keine Sorgen mehr machen.“, sagt er mit Nachdruck in der Stimme.

Ich zögere noch einen Augenblick, lenke schließlich aber doch ein. „Okay.“

Dieses Kapitel wurde von Lia geschrieben und am Donnerstag, 18. Juli 2024, 12:28 Uhr veröffentlicht. Es enthält 394 Worte.

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