Gerade noch in einem furchtbaren Alptraum, indem ihn diese Hutmänner verfolgten und er so viel rennen konnte, wie er wollte, schrak Manuel aus dem kurzen Schlummer und suchte mit den Augen die Quelle des Gefiepse.

Die Brille lag auf dem weichen Hochflorteppich in dezentem Beige, beim Einschlafen über der Akte wohl heruntergerutscht. Er nahm sie unsicher auf und setzt sie auf die schmerzende Nase. Musste das Telefon sein, was da so fiepste. Er hasste Anrufe, die nicht verabredet waren.

Clarice war nicht da. Das war ihm sofort bewusst, als er die halb offene Schranktür im Gang erspähte, immer noch auf der Suche nach dem Fiepsen.

„Maison St. Clair. Wir sind zur Zeit nicht zu sprechen, hinterlassen sie uns eine Nachricht nach dem Ton.“ Seite Stimme war irgendwie rauh und raspelig und er fand sich selbst nicht sonderlich überzeugend, wollte aber jetzt auch mit niemandem sprechen, schon gar nicht mit einer unbekannten Nummer.

„Monsieur St. Clair? Hier ist Bernice aus dem Stoffladen in der Avenue Joseph-Camargue. Sie hatten uns doch gebeten, ihnen Bescheid zu geben, wenn ihre Tochter wieder einkauft. Sie hat eben 24 Meter Stoff gekauft, verschiedene Sorten, immer höchste Qualität, dazu 3 Bogen Rohleder in anthrazit und 28 verschiedene Nähgarne für Stickereien. Ich vermute, sie will den Stil etwas verändern. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 835 Euro. Wie immer mit ihrem Spezialrabatt. Ich wünsche ihnen eine erfolgreiche Woche, Monsieur. Au revior.“ Ein Klicken beendete ihre Ansage, er liess müde den Arm mit dem Telefon sinken.

Vor ihm lag der Ordner mit den Zahlen von Stéphane. Ein paar Blätter waren leicht verknickt, die anderen mit dem Vertrag, die er ausgeheftet hatte, um vergleichen zu können, waren auf dem Teppich verstreut. Ein kleiner unterdrückter Fluch entfuhr ihm, als er sah, dass in seinem Weinrest inzwischen 3 Fliegen schwammen.

„Wieviel Uhr ist es eigentlich?“ dachte er bei sich und bemerkte einen ziehenden Schmerz hinter der Stirn.

Dieses Kapitel wurde von Cory Nagöre geschrieben und am Sonntag, 11. Juli 2021, 22:39 Uhr veröffentlicht. Es enthält 314 Worte.

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